Michael Klaukien (*1974) entstammt einer alten rheinischen Schlagzeuger- und Heimorgeldynastie. Entsprechend früh führte ihn sein Weg ans väterliche Schlagzeug im Heizungskeller, das für lange Jahre zur Wirkungs- und Arbeitsstätte des aufstrebenden Musikers und zum Hotspot der vibrierenden Niederholtorfer Musikszene werden sollte. Den musikalischen Nebenerwerb des Vaters vor Ohren entwickelte Klaukien dort schon bald erste berufliche Vorstellungen: „Auf keinen Fall was mit Tanzmusik“, entschied der als aufgeweckt geltende Fünfjährige. Es ist dann ja auch eher was mit Filmmusik geworden.
Nach erhaltener Hochschulreife erweiterte sich der musikalische Wirkungskreis des hoffnungsvollen Drummers und Nachwuchskomponisten. In Formationen der Sparten Heavy Metal bis Roots Reggae erprobte Klaukien seine musikalische Bandbreite, es folgten erste Gigs im heimischen Bonn, an exotischen Orten wie Vinxel (bei Königswinter) oder Aruba (bei Curacao) und schließlich die Feuertaufe mit der Band „One Tribe“ als Supportact für Bob Marley´s Band The Wailers oder Maceo Parker. Derart vorgebildet und enthusiasmiert kam für den jungen Klaukien selbstredend nur eine Laufbahn als Berufsmusiker in Frage.
Glücklicherweise teilte die Musikhochschule Köln diese Einschätzung und ließ ihn zum Studium von Schlagwerk und Klavier (1997-2002) zu, das er u.a. unter Prof. Michael Küttner (Schlagzeug), Hans Lüdemann (Klavier) absolvierte und mit dem Prädikat „summa cum laut“ abschloß. Mit akademischen Weihen versehen brach Klaukien zu standesgemäß verzwackteren musikalischen Experimenten auf: Ein Electro-Jazz-Projekt mit dem in Oslo lebenden Gitarristen Alex Gunia (Alex Gunia`s Peace) ward geboren und brachte seinerseits Alben mit Größen wie Randy Brecker, Billy Cobham, Nils Petter Molvaer, Bugge Wesseltoft oder dem Electro-Guru Rob Acid (Robert Babicz) hervor.
Doch auch die Gewässer gewerblicher Musik lotete der mit ökonomischer Bodenständigkeit gesegnete Klaukien aus, reüssierte zwischenzeitlich als TV -Trommler der norwegischen Pop-Legende a-ha, schrieb Gold prämierte Orchester Arrangements für Rockbands wie Revolverheld, vertonte Industrie- und Werbefilme und produzierte Musik für Plattenfirmen und Verlage wie Warner Music, Sonoton, Emi Music Publishing u.a. „Nach unzähligen kleineren Projekten klopfte dann der erste ‚Tatort‘ an die Tür“, erinnert sich Wahl-Kölner Klaukien noch immer gerne. Kein Wunder, brachte dieses Klopfen an der Tür der ‚Junggesellenbude‘ (Eigenaussage) im Agnes-Viertel dem damals 26-Jährigen nicht nur den ehemaligen Miramusic-Partner Andreas Lonardoni, sondern auch eine Perspektive als hauptberuflicher Filmkomponist ins Haus.
Bis heute hat Michael Klaukien die Filmmusik zu mehr als einhundert Filmen komponiert.
Er lebt mit seiner Lebensgefährtin und der gemeinsamen Tochter in der Nähe von Köln.